Verdauung Basics – Leber

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Die größte Drüse des menschlichen Körpers ist die Leber mit circa 1,5 bis 2 kg. Die Leber ist quasi der Manager im Nährstoffwechsel. Sie kontrolliert und reguliert die Verteilung und Versorgung der Nährstoffe. Außerdem besteht eine enge Verbindung zur Gallenblase, so steuert die Leber auch die Fettverdauung über die Gallenproduktion oder bestimmt die Cholesterinverteilung.
Des Weiteren produziert die Leber viele wichtige Bluteiweiße, die beispielsweise für den Transport oder die Blutgerinnung verantwortlich sind.

Im Volksmund sagt man, die Leber entgiftet den Körper und auch das tut sie. Die Ausscheidung wasserunlöslicher Substanzen, die dem Immunschutz und der Entgiftung dienen, gehören ebenfalls zu den Aufgaben der Leber. Auch der Säure-Basen-Haushalt kann durch die Leber kontrolliert und „gepuffert“ werden.

Des Weiteren ist die Leber ein Speicher für Vitamine, Metalle und Glykogen. Das Glykogen wird hergestellt und gespeichert, wenn die Leber das Signal dafür in Form von Insulin erhält, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Wenn zu wenig Glukose im Blut ist, wird Glukagon aktiviert und es wird Glukose ins Blut gegeben. Dafür muss das Glykogen wieder zu Glukose abgebaut werden, diesen Vorgang nennt man dann Glykogenolyse.



Steht nicht genug Glukose zur Verfügung, so kann die Leber aus Laktat, Glycerol (Fett) und glykogenen Aminosäuren Glukose herstellen. Dieser Vorgang heißt Glukoneogenese, damit soll ein konstanter Glukosewert im Blut erreicht werden.

In sogenannten Hungerphasen, beispielsweise durch Stress ausgelöst, kann die Leber zur eigenen Energiegewinnung ausschließlich Fettsäuren und Aminosäuren nutzen, um dann Glukose für die anderen Organe bereitzustellen. Bei der Verstoffwechselung von Fettsäuren entstehen die bekannten Ketonkörper. Diese werden dann wieder an das Blut abgegeben. Die Ketonkörper können vom Gewebe besser genutzt werden als die Fettsäuren selbst.

Bei der Verstoffwechselung von Proteinen aus dem Blut entsteht Ammoniak, welches dann über den Harnstoffzyklus ausgeschieden werden muss. In diesem Zyklus wird es gebunden und zu unschädlichem Harnstoff umgewandelt und dann über Blut, Nieren und schlussendlich über den Urin ausgeschieden.

Die Leber kann auch kleinere Mengen von Triglyceriden speichern und auch selbst herstellen. Des Weiteren kann sie Fettsäuren und auch Cholesterin herstellen, das eine Vorstufe von Vitamin D, Gallensäure und Hormonen ist. Theoretisch können die Fette, die über die Nahrung aufgenommen werden, die Leber umgehen, da sie über die Lymphe aufgenommen werden. Da die Leber aber wie beschrieben Fettsäuren selbst herstellen kann, ist sie ebenfalls in den Fettstoffwechsel eingebunden.

Wie bereits erwähnt ist die Leber quasi der Manager der Nährstoffe. Sie passt die Herstellung von Nährstoffen und dessen Verteilung je nach Situation an und spielt dadurch eine zentrale Rolle im gesamten Stoffwechsel.

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